Katharina Grosse
Ohne Titel, 2008
Acryl und Erde auf Leinwand, 290 × 201 cm

Für dieses Gemälde drehte Grosse ihre aufgespannte und teilweise bemalte Leinwand in die Horizontale und tauchte sie teilweise in Erde, die sie lastwagenweise auf ihrem Atelierboden abgeladen hatte. In dieser Position nahm das grün-gelbe Feld des Werks Gestalt an, wobei der untergetauchte Teil links unten sowohl für die Künstlerin als auch für jeden weiteren Eingriff verdeckt war. Das Gemälde materialisierte sich tatsächlich als skulpturale Form, eingebettet in ein Meer aus elementaren Bezügen und Effekten. Das grössere Farbfeld wurde über Wochen mit mehreren Farbschichten bearbeitet, wobei die Beziehung zu dem teilweise bemalten und untergetauchten Teil zunehmend ungewiss wurde. Schließlich wurde die Leinwand aus dem Schmutz herausgezogen und gewaschen. Erst mit diesem Herauslösen konnte Grosse das Werk in seiner Gesamtheit betrachten und die vertikale Ausrichtung wählen, die wir heute sehen.