Katharina Grosse
Ohne Titel, 2013
Acryl auf Leinwand, 300 × 257 cm
Museo Helga de Alvear, Cáceres, Spain

In einigen Werken verwendet Grosse Schablonen, um Leerstellen zu schaffen; in anderen, wie diesem, nutzt sie diese, um dicht besetzte Oberflächen, Exzesse und Steigerungen zu erzeugen. Hier treffen wir auf eine undurchdringliche Anhäufung intersubjektiver Formen, die teils direkt gemalt, teils durch Schablonen entstanden sind, die der Künstlerin während des Malvorgangs die Sicht versperren. Üppige Farbfelder und Kleckse unterschiedlicher Grösse und Form schweben, fliessen und tropfen und sind überraschend unordentlich. Die geschichteten und schablonierten Formen prallen aufeinander, als ob Fragmente ausgeschnitten und zusammengeklebt wurden. Durch diese Assoziation mit Collagen, Fragmentierung und Desorientierung hebelt Grosse das Konzept der Malerei als ein Mittel aus, mit dem Bilder die Art und Weise kontrollieren, wie wir die Welt wahrnehmen.