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Katharina Grosse

Ohne Titel, 2013

Acryl auf Leinwand, 227 × 158.5 cm

Kunstmuseum Bern, Sammlung Stiftung GegenwART

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In diesem Werk nutzt Katharina Grosse verschiedenste Maltechniken zugleich. Die ganze linke Seite ist mit groben Pinselstrichen in deckenden Farben bearbeitet, welche unter den dynamischen Formen zum Teil noch sichtbar sind. Der Hintergrund auf der rechten Seite des Bildes ist weiss belassen, sodass optisch eine vertikale Zweiteilung des Bildes entsteht. Darüber legt sich ein dichtes Geflecht aus eruptiven Formen und Farben, welches durch den Gebrauch von Schablonen und Sprayfarbe entstanden ist. An den Rändern dieser Silhouetten läuft die flüssige Farbe in vertikalen Bahnen nach unten und kreiert damit ein weiteres wichtiges Gestaltungsmotiv. Das Bild ist ein Patchwork von unterschiedlichen Entstehungsmomenten, die jedoch alle aufs Mal sichtbar werden. Es ist fast unmöglich zu erkennen, welche Partien zuerst und welche zum Schluss entstanden sind. Diese Gleichzeitigkeit aller Malebenen unterbricht die übliche Hierarchisierung der Bildebenen in unwichtigen Bildgrund und wichtigen Bildvordergrund.