Amy Sillman
22 - oh, Clock, 2023
Acryl und Öl auf Leinen,
Collection of Andrea Olshan
oh, Clock ist nicht nur namensgebend für die Ausstellung, sondern auch exemplarisch für Amy Sillmans jüngste Arbeiten. Für die Ausstellung und die Publikation befasst sich Sillman mit der Bedeutung des Faktors Zeit innerhalb des Malprozesses. Sie schreibt: «Ich denke schon lange darüber nach, wie die Zeit und der Raum der Malerei im Ausstellungsraum Bedeutung freisetzen können. In den Bildern steckt Zeit – die Zeit ihrer Entstehung, die den Betrachter:innen weitgehend verborgen bleibt. Ich mag es, die unteren Schichten freizulegen, um darüber nachzudenken, wie die Zeit darin verpackt ist».
Das Gemälde selbst zeugt von Sillmans vielschichtiger Auseinandersetzung mit anderen künstlerischen Positionen. So erinnern beispielsweise die verschachtelten und vertikalen Linien sowie der Verweis auf eine Uhr an Arbeiten von Jasper Johns wie etwa Between the Clock and the Bed (1981). Amy Sillman verfügt über breite Kenntnisse und bedient sich gerne in der Malerei- und Kunstgeschichte, wie etwa der Improvisation oder dem Einsatz einer der Malerei vorangehenden Partitur, die ihr als konzeptionelle Malanleitung dient.