Amy Sillman
18 - Clubfoot, 2011
Öl auf Leinwand,
Tate Modern, London. Purchased with funds provided by the American Patrons of Tate, Courtesy of the North American Acquisitions Committee 2013
Sillman setzt sich immer wieder mit Unbeholfenheit oder – wie es im Englischen heisst – Awkwardness auseinander. In Clubfoot (2011) reckt sich aus einer quadratischen transparenten Form fast geisterhaft eine Faust und In Illinois (2017−2018) bestehen unbehagliche Figuren in lebhaften Farbwelten.
In ihrem Aufsatz für das Frieze Magazine mit dem Titel Shit happens: Notes on Awkwardness, Abstraktion und Peinlichkeit unterstreicht sie, dass Körper Haben und Körper Abbilden ein unangenehmes und oft ungelenkes Unterfangen ist. Ihr geht es daher mehr darum, Körpergefühle in ihrer Malerei auszudrücken, als Körper abzubilden. Mit viel Selbstironie und Feingefühl entwirft die Künstlerin Bildwelten, in denen der Körper nicht immer abgebildet, aber in seiner emotionalen und physischen Verfassung spürbar wird.
So bemerkte die Kunsthistorikerin Rose Higham-Stainton dazu: «Sillman (…) schafft Körper, die implizit, wenn nicht gar figurativ sind – unheroische, sperrige Körper, die ein Haha-Lachen hervorrufen, aber auch seltsam sind. Weil Körper – das Malen von Körpern und das Malen mit Körpern – etwas Komisches, beinahe Slapstickartiges haben, wenn jede Geste erstarrt ist, als sei sie auf frischer Tat ertappt worden.»