Jutta Koether (*1958)
17 - La Femme (Fantasy or What do you want from me?), 2006
Öl auf Leinwand,
Kunstmuseum Bern, Stiftung Kunsthalle Bern

Jutta Koether ist eine der zentralen Figuren in der Malerei der Gegenwart. Ihre Arbeit hat einen engen Bezug zu popkulturellen Themen und ist geprägt von der Auseinandersetzung mit Feminismus und Genderpolitik. Ausser Malerei umfasst ihr Werk auch Performance, Film und Musik. Als Gesamtes wird ihre Malerei als feministische Antwort auf die Kölner Szene der späten 1980er Jahre eingeordnet. Sie erscheint als das weibliche Pendant zu Künstlern wie Martin Kippenberger und Albert Oehlen. Mit ihren durchscheinenden Farbfeldern, dem zutiefst gestischen Pinselstrich, ihren Zeichnungen von weiblichen Körpern sowie der lyrischen Aneignung von Poesie spielt Koether in ihren Bildern häufig mit der ihr zugeschriebenen Künstlerinnenrolle. So auch in La Femme (Fantasy or What do you want from me?). Die nackte Frau wird klar als Fantasiefigur und Objekt der Begierde dargestellt, obwohl die düstere Darstellung sowie die unkonventionelle Präsentation ohne Bildrahmen die Attraktivität des Motivs auch gleich wieder unterlaufen. Koether begreift den Diskurs der Malerei als dramatisiertes gesellschaftliches Feld und ist dabei stets für Übertreibungen und Verwandlungen offen.
Die aus Köln stammende Künstlerin lebt und arbeitet seit 1992 überwiegend in New York. Das Gemälde La Femme (Fantasy or What do you want from me?) (2006) wurde im Rahmen von Jutta Koethers Einzelausstellung Änderungen aller Art (2007) in der Kunsthalle Bern gezeigt und in der Folge erworben.
Quelle: Werktexte zur Ausstellung You never know the whole story im Kunstmuseum Bern, 2018 (Autorin: Kathleen Bühler); https://www.stiftungkunsthallebern.ch/de/sammlung-koether-a26-2.html