Amy Sillman
19 - In Illinois, 2017–2018
Öl auf Leinwand,
De Ying Foundation
Sillman setzt sich immer wieder mit Unbeholfenheit oder – wie es im Englischen heisst – Awkwardness auseinander. In Illinois (2017−2018) bestehen unbehagliche Figuren in lebhaften Farbwelten und in Clubfoot (2011) reckt sich aus einer quadratischen transparenten Form fast geisterhaft eine Faust.
In ihrem Aufsatz für das Frieze Magazine mit dem Titel Shit happens: Notes on Awkwardness, Abstraktion und Peinlichkeit unterstreicht sie, dass Körper Haben und Körper Abbilden ein unangenehmes und oft ungelenkes Unterfangen ist. Ihr geht es daher mehr darum, Körpergefühle in ihrer Malerei auszudrücken, als Körper abzubilden. Mit viel Selbstironie und Feingefühl entwirft die Künstlerin Bildwelten, in denen der Körper nicht immer abgebildet, aber in seiner emotionalen und physischen Verfassung spürbar wird.
So bemerkte die Kunsthistorikerin Rose Higham-Stainton dazu: «Sillman (…) schafft Körper, die implizit, wenn nicht gar figurativ sind – unheroische, sperrige Körper, die ein Haha-Lachen hervorrufen, aber auch seltsam sind. Weil Körper – das Malen von Körpern und das Malen mit Körpern – etwas Komisches, beinahe Slapstickartiges haben, wenn jede Geste erstarrt ist, als sei sie auf frischer Tat ertappt worden.»