Marisa Merz
9 - Ohne Titel, o. D.
Graphit auf gerahmter Leinwand,
Collection Merz, Foto: Renato Ghiazza © SIAE, Rom, 2024
Die Keilrahmen aus Kupferdraht finden bei Marisa Merz ihre formale Entsprechung in den Zeichnungen auf Leinwand, insbesondere in dieser. Ein Gesicht taucht auf und droht sogleich zu verschwinden. Die mandelförmigen Augen sind fast geschlossen. Die Haltung lädt zu Andacht und Selbstbesinnung ein. Das Motiv der geschlossenen Augen taucht immer wieder in ihren Arbeiten auf. Sie sind Ausdruck einer Innenschau und gleichzeitig Schnittstelle zur Aussenwelt.
Erscheint die engelhafte Figur, die sich im unteren rechten Teil des Bildes abzeichnet, in einem Traum? Sie taucht in einem unberührten Raum auf und ist in einen grauen Heiligenschein gehüllt. Ihre Flügel sind nur angedeutet.