Der Film spielt in einem neu gestalteten Garten Eden, als Auftakt zur Evolution der menschlichen Spezies. Gefilmt wurde auf Gran Canaria, in dem kleinen Dorf Teror, während einer Residency von Tracey Rose und einer Gruppe von Künstler:innen im Espacio C. Das Video zeigt Lucifer im Garten Eden, wie er seine Version der Ereignisse erzählt.
Die von der Künstlerin dargestellte Lucie taucht aus einer Höhle auf, mit einem Kopf in Form eines Penis kriecht sie wie eine Schlange auf dem Bauch über die Erde. Sie ist als nicht-binär (sowohl männlich als auch weiblich) dargestellt und erkundet das Terrain alsbald auf dem Rücken eines Esels. Das übertrieben geschminkte Gesicht lässt an einen mexikanischen Zuckerschädel denken, ein dekoratives Objekt, das dem menschlichen Schädel eines verwesten Leichnams nachgebildet ist. Es kommt zu einem Gespräch zwischen einem nicht namentlich genannten Interviewer (dem Ausstellungskurator Orlando Britto-Jinorio) und Lucie. Diese enthüllt, dass sie vom Himmel verbannt und auf die Erde gefallen – oder gestossen worden – sei, weil sie es gewagt habe, Gott infrage zu stellen. Des Weiteren behauptet Lucie, dass die in der Genesis erzählte Geschichte fiktiv sei und sie nicht der Bösewicht, sondern vielmehr ein Opfer sei. Der Film kombiniert in seinem satirischen, dramatisch inszenierten Stil wissenschaftliche Evolutionstheorie mit biblischer Geschichte zu einer queeren Neuinterpretation der Schöpfungsgeschichte und des Ursprungs der Menschheit.
Ein vergleichbarer Umgang mit der überlieferten Geschichte ist auch in den Arbeiten zu entdecken, mit denen die Serie weitergeht. Statt als blonde, blauäugige Männergestalt zurückzukehren, mutiert Jesus in La Messie (Der Messias) zu einer Schwarzen Lesbe aus Zululand. In Zulu ist ‚izulu‘ gleichbedeutend mit dem englischen ‚heaven‘ (dem Himmel im christlichen Sinn) oder ‚heavens‘ (die Sphäre jenseits der Erde). Auf einer anderen Fotografie, Adam & Yves, erscheinen zwei halbnackte Männer in einer Szene, die an den Garten Eden erinnert, nur sind die Protagonist:innen nicht Adam und Eva, sondern Adam und Yves.