Tracey Rose
Shooting Down Babylon (The Art of War) (2016)
Die Premiere der Installation, die 2016 als Auftragswerk für die Biennale de l’Image en Mouvement in Genf entstand, fiel auf den so irrealen wie desillusionierenden Tag nach der Nacht, als Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in den USA gewann. Die Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit Gesten, Kodes, Riten und Ritualen. Vor dem Dreh der hier gezeigten vier Videos hielt Rose eine Ayahuasca-Zeremonie ab (ein Reinigungsritual aus dem Amazonasgebiet) und suchte eine Reihe von Heiler:innen und Mystiker:innen in Südafrika auf. Das Ergebnis war eine einzige, höchst intensive Nacht der einsamen Meditation und spirituellen Gemeinschaft, wobei das ganze Geschehen von Kameras aufgezeichnet wurde.
Die auf den Monitoren gezeigten Sequenzen sind Bilder von Kameras, die an Roses Körper befestigt oder in ihrer unmittelbaren Nähe platziert waren, während sie «Hinterhof-Tänze» aufführte und die Stimmen der Teilnehmenden der Ayahuasca-Zeremonie zu hören sind. Die Arbeit steht am Anfang der Ausstellung, als gebärmutterähnlicher und zeremonieller Auftakt. Hier erhalten wir erste Hinweise auf die vielschichtigen Ebenen, die in Roses Verbindungen von digitalen, analogen, theatralischen, mystischen und subversiven Elementen zu entdecken sind.