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VII. Bürgerliche Musse

Nebst der Bergwelt und der arbeitenden Bevölkerung nahmen Schweizer Künstler:innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermehrt die städtische Lebenswelt und mit ihr die Vergnügungen des Bürgertums in den Blick. Die öffentlichen Erholungsräume und Freizeitorte, die Schausteller:innen und ihr Publikum wurden zu bedeutenden Sujets in der Kunst der westlich geprägten Moderne.

Beliebte Motive boten Parkanlagen, die zur Erholung vom pulsierenden Stadtleben und gleichzeitig als Schauplatz für den gesellschaftlichen Auftritt dienten. So hielt etwa die in Paris lebende Martha Stettler Spaziergänger und spielende Kinder in atmosphärischen Freilichtszenen wie Le parc fest. Gleichzeitig gewann die Darstellung privater Innenräume, die der Pflege der häuslichen Musse und als Rückzugsort von der immer lauter werdenden Aussenwelt dienten, an Bedeutung.

Andere Künstler:innen schufen Porträts von Tänzerinnen oder Szenen in Konzerthäusern und Varietés und nahmen damit unterschiedliche Aspekte des kulturellen Freizeitangebots in den Blick. Louis Moilliet beispielsweise setzte sich in mehreren Gemälden mit der Zirkus- und Gauklerwelt auseinander, während Cuno Amiet zwei Grossformate aus den 1920er-Jahren Musizierenden widmete.

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